Im Schulungsbetrieb wird zu Übungszwecken gelegentlich „nach unten geschleppt“, d.h. der Pilot landet eingeklinkt am Boden. Der Windenführer reduziert dabei kontinuierlich die Zugkraft soweit, dass schließlich nur noch das Seil straff gehalten wird, ohne nennenswerten Zug auf den Piloten auszuüben.
Die Hebelcharakteristik der ELOWIN im Modus „Schleppen“ bewirkt jedoch eine starke Geschwindigkeitsabnahme unter ca. 15 daN Zugkraft, um ein dosiertes Seileinziehen bei ausgeklinktem Seil zu ermöglichen. Beim Nach-unten-schleppen kann damit aufgrund der Fluggeschwindigkeit des Piloten das Seil meist nicht mehr straff gehalten und das Manöver somit nicht sicher durchgeführt werden.
Mit einem Trick geht es dennoch:
Solange der Pilot eingeklinkt ist, ist der Hebel im Kraftsteuerungs-Modus, d.h. die Trommelkraft ist proportional zur Hebelstellung. Man kann die Hebelcharakteristik allerdings mit der „Lever Change“-Option umschalten auf eine geschwindigkeits-proportionale Charakteristik. Das ist ursprünglich vorgesehen zur feinfühligen Steuerung von Flugfallschirmen, die mit sehr geringen Kräften eingezogen werden müssen. Dabei wirkt die voreingestellte „Pull-in force“ als maximale Zugkraft.
Diesen Mechanismus kann man nun zum Nach-unten-Schleppen nutzen, weil nur eine geringe Kraft auf den Piloten wirkt und bei ausreichend bzw. voll gezogenem Hebel das Seil stets straff bleibt, weil sich die Drehzahl durch die Kraftbegrenzung natürlich automatisch auf die Fluggeschwindigkeit des Piloten einstellt.
Dazu stellt man in den Pultoptionen (info->settings->console->options) den Parameter „Lever Change“ auf ‚Yes‘ und „Auto Pull-in“ auf ‚No‘.
Anschließend stellt man den Parameter „Pull-in force“ (info->settings->console) auf einen passenden Wert, zB. 10 daN.
Der Schlepp wird nun zunächst wie gewohnt durchgeführt. Sobald der Punkt erreicht wurde, an dem das Nach-unten-Schleppen beginnen soll, wird der Hebel unter 50% nachgelassen. Es erscheint links unten im Display die Option „Einzug“. Nachdem der zugehörige Taster gedrückt wurde, wird der Hebel sofort wieder so weit gezogen, dass das Seil stets straff bleibt. Da ab jetzt nur noch die geringe Pull-in-Kraft wirkt, sinkt der Pilot langsam zu Boden. Nachdem dem Aufsetzen bzw. Auslaufen wird der Hebel nachgelassen, um die Kraft auf Null zu reduzieren.
Zu beachten ist natürlich, dass bei einem normalen Schlepp mit Rundkappe o.ä. NICHT die Taste Einzug gedrückt wird, da ansonsten die Seilkraft evtl. nicht mehr ausreicht für einen geordneten Seileinzug.